Wenn nicht jetzt, wann dann:
Wir kämpfen um das olympische Starboot-Ticket für 2012!
Nach unserem zweiten Platz bei dem ISAF Weltcup vor Palma Anfang April sind wir motivierter denn je! Wir haben bei unserer ersten gemeinsamen Regatta nach vier Jahren eine gute und konstante Leistung gezeigt und sehr starke Teams hinter uns lassen können. Die Olympiaausscheidung kann kommen.
Wir trainieren nun konsequent und effizient weiter. Vor uns liegt schon der nächste ISAF Sailing World Cup vor Hyères vom 24. bis 29. April. Es ist eine der letzten Regatten vor Beginn der nationalen Olympiaqualifikation, die vom 5. bis 11. Juni im Olympiarevier vor Weymouth stattfindet.
Wir freuen uns darauf, werden dort noch einmal unser Boot, uns selbst und unser neu formiertes Team auf Herz und Nieren testen und optimieren. Dann ist Stufe 1 der dreiteiligen nationalen Olympiaqualifikation Anfang Juni vor Weymouth bereit zur Zündung.
Wir möchten uns in allen Bereichen optimal vorbereiten und trainieren. Deswegen haben wir uns Experten ins Boot geholt und ein in sich stimmiges Team formiert:
Headcoach: Tim Kröger (Hamburg)
Berater: Markus Wieser (Starnberg/Berlin)
Team-Koordination: Christiane de Nijs (Neumünster)
Segeldesign/Trimm: Matti Paschen (Hamburg)
Wetterberater: James Lyne (USA)
Fitness-Coach: Marco Schürmann (Berlin)
Steuermann: Robert Stanjek (Berlin)
Vorschoter: Frithjof Kleen (Berlin)
Unser Team basiert auf dem Anspruch, die bestmögliche Expertise in allen Bereichen an Bord zu holen und den Boden für ein inspirierendes und motivierendes Umfeld zu bereiten.
Tim Kröger wird uns als Headcoach durch die Regatten der nationalen Olympiaqualifikation begleiten. Bekannt wurde Timmy weit über die Segelszene hinaus in der 1990er Jahren mit zwei Weltumseglungen im Whitbread Round the World Race als „Ocean Timmy“. Doch das ist nur eine seiner Facetten. Timmy ist vermutlich der vielseitigste deutsche Segler überhaupt. Fünf Jahre Mitgliedschaft im DSV-Kader, eine Olympiakampagne in der Soling, zwei America’s Cup-Teilnahmen, ein WM-Titel in der Mumm36, Extremtörns mit Steve Fossett, Platz zehn bei der Starboot-Weltmeisterschaft 2009, der erste Deutsche Meistertitel mit einer TP52 im vergangenen Jahr während der Kieler Woche und viele weitere nationale und internationale Einsätze machen ihn zu einem der erfahrensten und professionellsten deutschen Segler überhaupt.
Die internationalen Top-Segler machen uns seit langem vor, wie sehr Disziplinwechsel ihre olympischen Leistungen beflügeln. Ich setzte längst selbst auf diese Art der Horizonterweiterung, verstärke Udo Schütz „Container“-Crew unter Führung von Markus Wieser im Audi MedCup als Segler und Betreuer, bin für das Drachenteam Transbunker mit Markus Wieser und Matti Paschen im Einsatz und haben in den letzten Jahren mit fast allen namhaften Starboot-Steuerleuten, darunter Olympiasieger Robert Scheidt und George Szabo aus den USA, als Vorschoter große Erfolge feiern dürfen.
Ich betrachte diese Vielfalt als fortlaufende Fortbildung. Und sie zeigt Wirkung. Deswegen glauben wir daran, von Timmys Expertise zu profitieren. Er hat ein sehr gutes Auge, kennt die Szene und ist mit seiner Mischung aus einem überdurchschnittlich breiten seglerischen Horizont, seinem technischen Knowhow und der ihm eigenen Hands-on-Mentalität genau der richtige Antreiber für uns.
Markus Wieser bin ich für seinen Rat und seine Expertise dankbar. Markus ist einer der besten deutschen Steuerleute aller Zeiten, ein Ausnahmetalent. Für uns werden sein taktisches Wissen, sein Match-Race-Können mit Blick auf Infight-Situationen und seine herausragenden Fähigkeiten im vorausschauenden Denken von großer Bedeutung sein. Markus hat einen sehr guten Überblick über die Profiszene und ist ein guter Analytiker, der uns im strategischen Bereich gute Dienste leisten wird. Auch Markus beherrscht den seglerischen Disziplinenwechsel, den wir als wichtigen Baustein unserer Kampagne betrachten. Markus hat mich sowohl in sein erfolgreiches Drachenteam Transbunker als auch in Udo Schütz Projekt mit der „Container“ integriert. Die daraus entstehenden Synergieeffekte sind unglaublich wertvoll und ich bin dankbar für sein Vertrauen und sein Engagement!
Unser amerikanischer Wetterberater James Lyne ist fünfmaliger America’s Cup-Teilnehmer und bringt einen riesigen Erfahrungsschatz in die Kampagne ein. Er zählt zu den wenigen Wetterexperten weltweit, die ihr Wissen nahtlos in Erfolge auf Regattabahnen umsetzen können, weil sie das über Jahrzehnte gelernt haben. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit.
Christiane de Nijs, Team-Koordinatorin des EWE-Sailingteams, ist ein weiterer wichtiger Baustein. Sie verfügt über große Erfahrung im olympischen Segelsport, ist der ruhende Pol unserer Kampagne, hilft uns in organisatorischen Bereichen und ist einfach immer mit Rat & Tat für uns da.
Ebenso wie unserer Fitness-Coach Marco Schürmann aus Berlin. Marco ist ehemaliger Europe-, Laser-und 49er-Segler und hat sich in der Hauptstadt einen Namen als effektiver Personal Trainer gemacht. Viele erfolgreiche Eishockeyspieler, aber auch Segler setzen auf seine Fähigkeit, Atlethen optimal auf Wettkampfhöhepunkte vorzubereiten. Ich arbeite mit Marco seit mehr als zehn Jahren zusammen und freue mich, dass er sich unserer optimalen körperlichen Verfassung verschrieben hat.
Matti Paschen ist Deutschlands erfolgreichster Trimmer und zählt damit zu den wenigen Deutschen, denen in dieser Rolle der Sprung in die Profiliga gelungen ist. Wir freuen uns sehr, dass wir auf sein Knowhow im Bereich Segeldesign und Segeltrimm zurückgreifen können. Die Weiterentwicklung der Segel zählt zu den Bereichen, in denen man sich auch im olympischen Starboot immer noch Vorteile erarbeiten kann.
Ein Team wäre kein Team ohne seine Partner, die uns die professionelle Vorbereitung erst ermöglichen. Deswegen bedanke ich mich ausdrücklich bei EWE, der Bundeswehr, Marinepool, STG, NRV, Seilflechter und Oakley, sowie allen weiteren Förderern, welche mit uns an unsere olympische Chance glauben und zu uns ins Boot gestiegen sind. Wir werden – auch für sie – alles geben!
Stay tuned, Euer
Frithjof
P.S.: Den Redakteuren des Segelblogs „Segelreporter“ danke ich für ein interessantes Portrait und einen neuen Spitznamen. Es ist nicht alltäglich, dass über Vorschoter so ausführlich berichtet wird. Umso mehr habe ich mich gefreut! Hier der Beitrag zum Nachlesen.