Viel versprechender Auftakt vor Mallorca
Endlich! Das lange und intensive Wintertraining ist vorbei, der Startschuss in die neue Saison gefallen. Beim ersten ISAF Grand Prix der olympischen Saison 2009 haben wir unsere Frühform testen können – mit Erfolg. Wir sind zwar bei leichten Winden am ersten Tag mit zwei achten Rängen etwas langsam aus den Startblöcken gekommen, doch anschließend ging es bei mehr Brise bis zu fünf Beaufort rasant aufwärts. Im kleinen aber feinen Feld gelang uns vor allem am Tag vor dem Medaillenrennen fast alles. Mit den Rängen 1-2-2 waren wir sehr glücklich. Es war sogar mehr drin als der sechste Platz in der Gesamtwertung, auf dem wir die Serie nach Rang sieben im Medaillenrennen beendeten. Da ist noch Luft nach oben.
Die Trofeo Princesa Sofia war für uns der perfekte Rahmen zum Saisonauftakt. Mit nur zwölf Startern war das Feld zwar überschaubar, doch die Konkurrenz hart. Die olympischen Medaillengewinner Luca Devoti als Vorschoter von Vize-Weltmeister Diego Negri (3.) und Neueinsteiger Emilios Papathanasiu mit Apostolos Karnoutsos (2.) sowie der französische Doppel-Weltmeister Xavier Rohart (5.) und Kieler Woche-Sieger und Europameister Mark Mendelblatt (7.) aus den USA waren aus den gleichen Gründen nach Mallorca gekommen wie wir: Sie alle wollten sehen, wo sie stehen.
Ganz oben standen nach acht von zwölf geplanten Rennen – vier fielen leider einer zweitägigen Flaute zum Opfer – unsere nationalen Konkurrenten und Europameister Robert Stanjek und Markus Koy. Wir selbst haben viel gelernt und einiges schon hervorragend umsetzen können. Alex steuert unseren Folli mit der Segelnummer 8140 mit dem ihm eigenen guten Gespür und ich kam insbesondere auf den Vorwind-Kursen wirklich gut mit der Masteinstellung zurecht. An Speed hat es uns nicht gemangelt. Wir konnten sogar dem einen oder anderen Team immer wieder einmal in Lee durchsegeln.
Unsere erste kurze Zwischenblianz am Anfang einer langen Saison voller Höhepunkte: Wir sind sehr zufrieden mit unserer Leistung zu diesem frühen Zeitpunkt, sehen aber auch noch reichlich Verbesserungspotenzial. Unser Minimalziel für diese Saison ist die Qualifikation für den B-Kader. Wir wollen bei der Europameisterschaft in Kiel und auch bei der Weltmeisterschaft im August vor Varberg (Schweden) optimalerweise in die Top Ten segeln. Das alles am liebsten in einem neuen Boot, den unseres ist zwar immer noch gut, mittlerweile aber fast sechs Jahre alt.
Begeistert sind wir vom Teamwork im Heinz Nixdorf Kader: Gemeinsam mit Johannes Barbendererde/Timo Jacobs, Matthias Miller/Benedikt Wenk und den Neueinsteigern Johannes Polgar/Tim Kröger bilden wir ein Quartett, welches sich intensiv austauscht, miteinander trainiert und so eine schneller ansteigende Leistungskurve bewirken wird. Ich glaube nicht, dass irgend eine andere Nation aktuell so viele gute U35-Steuerleute hat, die jetzt schon konkurrenzfähig sind. So ein Xavier Rohart will – vor allem bei mehr Wind – erst einmal geschlagen werden. Allen fünf deutschen Teams ist das in der vergangenen Woche mindestens einmal gelungen, uns sogar in vier Rennen. Das gibt viel Selbstvertrauen und ist ein Fingerzeig in die richtige Richtung. Es wird die Stärke des Nixdorf-Kaders sein, sich kommunikativ auseinanderzusetzen. Alle spielen mit offenen Karten. Wir können uns aufeinander verlassen und trainieren intensiv zusammen. Unsere Trainingslager seit November waren sehr effektiv. Nicht wenige Nationen beneiden uns um diese Chance.
Unser nächster Einsatz ist für die Expert Olympic Garda vom 5. bis 9. Mai auf dem Gardasee in Italien geplant. Bislang haben dort 21 Teams aus zehn Nationen gemeldet, darunter Doppel-Olympiasieger Robert Scheidt aus Brasilien, mit dem ich in der kommenden Woche als sein Gastvorschoter einige Tests auf dem Gardasee absolvieren werde. Stay tuned – wir werden weiter berichten!
Unseren Freunden, Fans und Partnern wünschen wir Frohe Ostern, sonnige Laune und viel Regattaspaß.